Call for Participation: GESCHICHTE & (Q)GIS. Umgang mit geografischen Daten in historischen Wissenschaften

Die Anwendung von GIS-Programmen hat im Sog der Digital Humanities in den letzten Jahren eine starke Verbreitung gefunden. Das Angebot an einschlägigen Geo-Portalen und Projekten, die aufbereitetes Datenmaterial zur Verfügung stellen, wächst rasant. Dennoch werden GIS-Anwendungen in den Geschichtswissenschaften nur teilweise in illustrativer Weise und noch seltener als analytisches Instrumentarium eingesetzt. Zugleich besteht ein großes Interesse, historisches Material in seiner räumlichen Dimension zu analysieren bzw. visualisieren.

Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des eintägigen Workshops, aktuell in diesem Bereich arbeitende Doktorand:innen und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen der Fakultäten stärker miteinander zu vernetzen. Im Fokus steht vor allem das Arbeiten mit dem Programm QGIS. In diesem Zusammenhang soll es um die Verwendungsweisen spezifischer QGIS-Werkzeuge sowie um die grundlegenden, daran anschließenden Fragen gehen, wie und wo (Geo-)Daten, die im Zuge des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens generiert wurden, nachhaltig gesichert und aufbereitet werden können. Thematisiert wird die nachhaltige Datennutzung und ‑weitergabe an die Scientific Community im Rahmen von Open Access.

Folgende Aspekte sollen näher behandelt werden:

  • Methodische Grundüberlegungen. Welche Problemstellen zeigen sich, welche Potenziale ergeben sich aus der Übertragung der GIS-Methoden in den Bereich historischer Forschung?
  • Datenportale. Das Extrahieren von Daten aus Open Source-Plattformen sowie deren Aufbereitung; Standards geobasierter Daten, Datennutzung nach bestimmten Datenformaten; Nachvollziehbarkeit der verwendeten Daten.
  • Umgang mit Standards. Wie lässt sich die Robustheit der Daten überprüfen? Lassen sich die visualisierten Daten durch Dritte weiternutzen?
  • Einbindung nicht-geometrischer Daten (PostGIS). Wie kann ich meine Daten in unterschiedlichen Formaten (z.B. Excel, CSV oder XML) in QGIS verwenden? Wie kann ich diese in QGIS modifizieren?
  • Visualisierung und Aufbereitung. Formen der Datenanalyse und -visualisierung; kartografisches Informationsdesign.

In kurzen Beiträgen (ca. 15 Minuten) sollen die Teilnehmer:innen des Workshops vor allem methodische Zugänge zu QGIS vorstellen, die in ihren Untersuchungen zu Anwendung kommen. Dementsprechend sollen die Beiträge weniger ergebnis-, sondern prozessorientiert, im Sinn einer „Werkstattschau“ sein, auf deren Grundlage sich die Potenziale von GIS-Methoden für geschichtswissenschaftliche Fragestellungen diskutieren lassen.

Eingeleitet wird die Veranstaltung durch einen öffentlichen Vortrag von Niklas Alt (Hessisches Landesarchiv) am Vorabend, der auch den Workshop leiten wird. Die Veranstaltungssprache ist Deutsch, Vortrags- und Diskussionsbeiträge können auch auf Englisch gehalten werden.

Veranstaltungsort

Universität Wien, Hauptgebäude

Datum 

28.09.2023 + 29.09.2023 (Abendvortrag + Workshop)

Organisation

Raphael Besenbäck (Institut für Geschichte) und Herber Krammer (Institut für Geschichte)

Anmeldung

Bitte senden Sie einen Abstract Ihres Beitrags (ca. 200–300 Wörter, gerne mit Anschauungsmaterial) bis zum 30. Juni 2023 in deutscher oder englischer Sprache an Raphael Besenbäck oder Herbert Krammer